Die weitaus häufigste Ursache für Verletzungen und Todesfälle bei Bränden sind Vergiftungen durch Rauchgase. Sogenanntes Rauchgas kann bereits nach wenigen Atemzügen eine Bewusstlosigkeit verursachen. Es besteht also eine unmittelbare Gefahr durch diesen toxischen Rauch. Es kann durch eine optimal konstruierte Anlage für Rauch- und Wärmeabzug gezielt und schnell nach aus dem Gebäudebereich abgeführt werden.
Der Ablauf einer derartigen Situation ist leider dramatisch:
Die Sicht wird in unter drei Minuten nahezu unmöglich. Im Raum befindliche Personen verlieren die Orientierung und meist breitet sich Panik aus. Fluchtwege sind nicht mehr sichtbar und damit kaum nutzbar. Die Konzentration des ebenfalls vorhandenen Kohlenmonoxidgas steigt in der Situation des Brandes stark an. Kopfschmerzen, Vergiftungen und Bewusstseinsverlust bis hin zum Tod sind die Folge beim Inhalieren durch Atmen.
Im baulichen wie auch im vorbeugenden Brandschutz dient eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) im Brandfall der schnellstmöglichen Ableitung von Brandrauch aus dem Gebäude heraus und stellt somit einen wichtigen Bestandteil dar. Dabei bezieht sich der Oberbegriff "RWA" auf die gesamte Rauch- und Wärmeabzugsanlage, diese setzt sich aus einzelnen Komponenten, wie der einzelnen Rauch- und Wärmeabzugsgeräten (NRWG), der Bedien- und Auslöseelementen, der Energieversorgung, den Leitungen, der Zuluftversorgungen und bei größer räumlicher Ausdehnung den Rauchschürzen zusammen.
Bei einem Brand entstehen neben der Flamme, auch Rauch, Hitze und Rauchgase. Diese bilden sich durch die entstehende Thermik unterhalb der Decke in Räumen oder in Gebäuden und müssen möglichst schnell aus dem Gebäude geführt werden.
Um dies zu gewährleisten, werden für die natürliche Entrauchung Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) installiert. Diese Anlagen werden automatisch (über Rauchmelder) oder manuell (durch RWA Auslösestationen) aktiviert. Sie öffnen Lüftungsöffnungen wie Fenster oder Lichtkuppeln (NRWG). Über diese ziehen die Rauchgase und die Wärmeenergie aus dem Gebäude ab. Fluchtwege werden somit raucharm gehalten und die Feuerwehr kann gezielt und schnell eingreifen.
Damit Rauch- und Wärmeabzugsanlagen funktionieren können, werden Öffnungen (NRWG) im oberen Bereich und Nachströmöffnungen (Türen/Tore / Fenster) für die Zufuhr von Frischluft im unteren Bereich des zu schützenden Objektes installiert und aufeinander abgestimmt sein. Dabei wirkt die Nachströmöffnung, welche sich in der raucharmen Schicht befindet, unterstützend für die Brandbekämpfung.
Sie bewirkt:
Rauch und Wärmeabzugsanlagen (RWA) dienen im vorbeugenden Brandschutz in erster Linie dem Personenschutz.
Personenschutz
Jedoch erfüllen Sie noch weitere Funktionen:
Umweltschutz
Sachwerteschutz
RWA - Ausführungen:
Je nach Art von Fenstern, Klappen und Lichtkuppeln, können diese automatisch und manuell, elektrisch bzw. pneumatisch betrieben werden.
Dabei ist entscheident ob diese nur im Brandfall zu betätigen sind oder ob eine zusätzliche allgemeinen Be- und Entlüftung gewünscht wird.
Pneumatische RWA
Die pneumatische RWA ist unabhängig von jeder Spannungsversorgung und somit bei totalem Stromausfall noch funktionstüchtig. Jedoch können hier zusätzliche Elektromotoren oder weitere Pneumatikhubzylinder für die tägliche Be- und Etlüftung angeschlossen werden. Weitere Optionen sind z. Bsp. eine Ansteuerung durch Magnetventile - Impuls von der Brandmeldezentrale.
Elektrische RWA
Die elektrische RWA wird über manuelle Druckknopfmelder oder mit Rauchmeldern automatisch ausgelöst. Damit aber bei einem Stromausfall die Funktion weiter gewährleistet ist, muss diese über einen Notstromakku in der Zentrale verfügen. Ohne zusätzliche Elektromotoren können die bereits vorhandenen Antriebe für täglichen Be- und Entlüftung genutzt werden. Weitere Optionen sind in aller Regel z. Bsp.: Auflegen eines Wind und Regenmelders, oder über potentialfreie Kontakte, die Ansteuerung einer Sirene, einer Blitzleuchte oder der Weitergabe von Störungen an die GLT/ BMZ.
RWA - Rauch-und Wärmeabzugsanlagen
- den Rauch- und Wärmeabzuggeräten (NRWG), z.B. Fenster, Oberlichter, Lichtkuppeln im Dach, jeweils mit Antriebssystem
- der Steuerung und Energieversorgung (RWA Zentrale)
- den Auslöseelementen (z.B. Rauchmelder, RWA-Taster, Auslösestationen)
- der Zuluftversorgung (z.B. über geöffnete Fenster oder Türen)
- ggfs. Rauchvorhängen (zur Unterteilung bei größeren Räumen)
NRWG - Natürliches Rauch- und Wärmeabzugsgerät
- dem Antrieb mit Konsolen
- ggf. dem zugehörigen Beschlagsystem
- dem Fensterprofil
- der Ausfachung
- den Fensterbeschlägen
MRA - maschineller Rauchabzug
Da die Wärmeabzugsflächen in der Regel erst entstehen, wenn der Brand bereits in der Vollbrandphase ist. Infolgedessen sind diese bei keinem Entstehungsbrand, noch bei keinem sich ausbreitendem Brand vorhanden und können deshalb nicht dem Personenschutz, sondern dem Sachwerteschutz zu zuordnet werden. Ein Wärmeabzug ist daher kein Rauchabzug!